Studie »Interkulturelle Erziehung«

Ziel und Inhalt der Studie

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Foto: BMBF

Das Verbundprojekt Vielfalt zusammen leben – Miteinander Demokratie lernen

Unsere Studie Interkulturelle Erziehung ist Teil eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojektes, welches unter dem Namen Vielfalt zusammen leben - Miteinander Demokratie lernen und in Kooperation mit dem Förderverein Demokratisch Handeln e.V. durchgeführt wird. Zielsetzung des Verbundprojektes ist es,  schulpraktisch wirksame Qualifizierungs- und Trainingsprogramme für Lehrerinnen und Lehrer zu etablieren, um die integrativ wirksame demokratiepädagogische Lernpraxis an Schulen mit Geflüchteten zu unterstützen.

Das Verbundprojekt wurde 2016 ins Leben gerufen und konnte bis Ende 2017 erste Ergebnisse liefern. Um den Erkenntnisgewinn in diesem relevanten Feld allerdings noch zu erweitern, wurde nun eine Verlängerung des Projekts und seiner Teile durch das BMBF genehmigt.

Das Teilprojekt Studie Interkulturelle Erziehung

Auch das Teilprojekt Studie Interkulturelle Erziehung (Projekt 1), welches seitens der Friedrich-Schiller-Universität (Institut für Kommunikationswissenschaft, ehemalige Abteilung Kommunikationspsychologie unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Frindte) durchgeführt wurde, setzt sich bis Ende 2018 (Projekt 2) fort. 

Die Zielsetzung des gesamten Teilprojekts gliedert sich in 3 Aspekte:

  • Die Analyse von Demokratiekompetenzen, der Werte- und Zukunftsorientierungen und potentieller fundamentalistischer Überzeugungen von Jugendlichen der Mehrheitsgesellschaft sowie möglicher Einflussfaktoren darauf.
  • Im Vergleich dazu: die Analyse der in 1. genannten Punkte von geflüchteten Jugendlichen.
  • Die Analyse des Wissens und der Erwartungen von Lehrer/innen gegenüber den Kompetenzen, Orientierungen und Überzeugungen von Jugendlichen aus der Mehrheitsgesellschaft und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien.
  • 1. Projekt (Laufzeit: 09/2016 bis 11/2017)

    Methodisch wurden diese Aspekte im 1. Projekt mittels a) standardisierten Befragungen von Schüler/innen aus ausgewählten Thüringer Schulen, b) standardisierten Befragungen von geflüchteten Jugendlichen in Thüringen sowie c) Leitfadeninterviews mit Lehrer/innen an Thüringer Schulen umgesetzt.

    Die Befragungen von Schüler/innen und geflüchteten Jugendlichen erfolgte von April bis September 2017. Die Zielgruppe waren Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Da über die Schulen jedoch kaum geflüchtete Jugendliche erreicht werden konnten, wurden die Befragungen vor allem in (Flüchtlingshilfe-)Vereinen durchgeführt.

    Aufgrund der dortigen Befragungssituation vor Ort und um niemanden auszuschließen wurden auch ältere Jugendliche befragt. Damit nahmen insgesamt 1.083 Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren an der Befragung teil. 56 Jugendliche davon haben einen Migrationshintergrund. Auf einen direkten Fluchthintergrund ist aus unseren Daten kein Rückschluss möglich, da die Frage nach einer entsprechenden Zuordnung als Geflüchtete/r aus datenschutzrechtlichen sowie ethischen Gründen nicht gestellt wurde (etwa um zu verhindern, dass ggf. dramatische Fluchtumstände angetriggert werden). Für die Durchführung der Leitfadeninterviews konnten 4 Thüringer Lehrer/innen gewonnen werden.

    Die Ergebnisse des Projekts lassen sich hier oder unter dem Menüpunkt Konferenzen und Publikationen im Abschlussbericht einsehen.

  • 2. Projekt (Laufzeit: 12/2017 bis 02/2019)

    Die Folgestudie (2. Studie) knüpft inhaltlich an die Vorgängerstudie an. Auch sie hat die Analyse der Demokratiekompetenzen von Jugendlichen aus Mehrheitsgesellschaft und geflüchteten Familien zum Ziel und möchte das Wissen und die Erwartungen von Lehrer/innen gegenüber den Kompetenzen, Orientierungen und Überzeugungen von Jugendlichen aus geflüchteten Familien und aus der Mehrheitsgesellschaft abfragen.

    Aus den Erfahrungen der Vorgängerstudie heraus, wurde allerdings die methodische Konzeption der Folgestudie angepasst. So wird a) die standardisierte Befragung der Schüler/innen der Mehrheitsgesellschaft geografisch neben Thüringen auf die Bundesländer Hamburg und Nordrhein-Westfalen (je Bundesland wird eine Stichprobengröße von N = 500 Befragten angestrebt; Gesamt N = 1.500) ausgedehnt, um einen Vergleich der Bundesländer zu ermöglichen. Ferner ändert sich b) die Befragung der geflüchteten Jugendlichen. So sollen statt einer standardisierten Befragung nun qualitative Interviews bzw. Gruppendiskussionen (N = 100) in Vereinen durchgeführt werden, um den sprachlichen Anforderungen gerecht zu werden. Für c) die Befragung der Lehrer/innen (N = 12) sollen erneut Leitfadeninterviews durchgeführt werden.

    Die Befragungen der Schüler/innen sowie die Durchführung der Leitfadeninterviews mit den Lehrer/innen sollen im ersten Halbjahr 2018 erfolgen. Dies geschieht im Auftrag der ehemaligen Abteilung Kommunikationspsychologie am Institut für Kommunikationswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena (verantwortlich Prof. Dr. Wolfgang Frindte, unter Mitarbeit von Kirsten Richter, M.A. und Stephanie Wohlt, M.A.) in Zusammenarbeit mit aproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung mbH. Parallel dazu sollen die qualitativen Interviews mit geflüchteten Jugendlichen durch das Projektteam des Instituts für Kommunikationswissenschaft (s.o.) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) durchgeführt werden.

  • Publikationen
  • Konferenzen
    • Teilnahme am Vernetzungstreffen zur politischen Bildung und Flüchtlingsarbeit in Thüringen, Neudietendorf, 03.05.2018.
    • Teilnahme an der 31. Tagung Friedenspsychologie, Heidelberg, 08. - 11.06.2018.
      • Richter, K., Wohlt, S. & Frindte, W. (2018). "Wie hälst du es mit der Demokratie?" - Einstellungen von Jugendlichen zur Demokratie und politischen Partizipation - ein Werkstattbericht. 31. Tagung Friedenspsychologie. Universität Heidelberg,
        08. - 11.06.2018.
    • Teilnahme am 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie,
      Frankfurt a. M., 15. - 20.09.2018.
      • Frindte, W., Richter, K., Wohlt, S. & Schindler, M. (2018). Einstellungen von Jugendlichen zur Demokratie und politischen Partizipation. 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Frankfurt a. M., 15. - 20.09.2018.
  • ExpertInnenworkshop vom 24.11.2018

    Am 24. November 2018 richteten wir an der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen ExpertInnen-Workshop zum Austausch über erste Ergebnisse des Projektes aus. Mit diversen VertreterInnen aus der Wissenschaft, der Sozialarbeit sowie Pädagogik und Schulpolitik konnten wir anregende Diskussionen zum Themenfeld "Demokratische Einstellungen von einheimischen und geflüchteten Jugendlichen und schulpraktische Konsequenzen" führen. Durch das insgesamt sehr breite lokale, regionale und über-regionale TeilnehmerInnenfeld wurden Aspekte der schulischen Integration aus diver-
    sen Perspektiven betrachtet, die uns verschiedene Ansatzpunkte für unsere weitere Auswertung aller erhobenen Daten sowie Anregungen für abschließende Handlungs-empfehlungen in unserem Abschlussbericht boten.