Geschlechtergeschichte an der Uni Jena erhalten!

Der Lehrstuhl "Geschlechtergeschichte" soll nicht wiederbesetzt werden, wogegen wir uns entschieden aussprechen.

Die Mitglieder der Genderkommission sind in jeder Hinsicht für den Erhalt der Geschlechtergeschichte an der FSU Jena und haben hier unterzeichnet. Ihr auch?

 https://www.openpetition.de/petition/online/geschlechtergeschichte-an-der-uni-jena-erhalten-2Externer Link


Ab dem Jahr 2025 wird es keine historische Geschlechterforschung mehr an der Universität Jena geben: Am 12. Juli 2022 beschlossen die Mitglieder des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät mit einem 10 zu 7 Votum die Nicht-Neubesetzung des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte. Wenn Professorin Gisela Mettele in drei Jahren emeritiert, werden Geschlechterthemen nicht länger institutionell am Historischen Institut verankert sein. 

Die Geschlechtergeschichte gibt aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um Geschlecht, Sexualität, Ungleichheit und auch Arbeit und Güterverteilung historische Tiefendimension. Die Streichung des Lehrstuhls hat große Auswirkungen auf die Universität Jena, aber auch das Land Thüringen und die gesamte Hochschullandschaft in Deutschland. Um weiterhin intersektionale und und ungleichheitssensible Forschung in Jena zu verankern, braucht es die Geschlechtergeschichte als eigenständigen Lehrstuhl! 

Die Entscheidung des Fakultätsrats für die Streichung des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte wurde kurz vor der Semesterpause getroffen. Die Universitätsöffentlichkeit erfuhr erst einen Tag zuvor von der anstehenden Debatte. 

Wir fordern einen transparenten und demokratischen Aushandlungsprozess über so eine weitreichende Entscheidung! Wir fordern, dass Studierende, Geschlechterforscher:innen und Historiker:innen zum Thema angehört werden und eine öffentliche Debatte ermöglicht wird. 

Wir fordern die Entscheidung des Fakultätsrats zu revidieren! Sie steht im Widerspruch zur  öffentlichkeitswirksamen Positionierung der Universität Jena für die Themen "Geschlechtergerechtigkeit" und "Vielfalt". Sie ist ein fatales Signal angesichts eines sich auf politischer Ebene vollziehenden Rechtsrucks. 

Von der Politik fordern wir eine hinreichende Finanzierung wissenschaftlicher Geschlechterforschung! Die Landesregierung sprach sich in ihrem Koalitionsvertrag für eine "breit aufgestellte und diverse Hochschullandschaft" aus. Die Streichung der Geschlechtergeschichte an der Universität Jena aufgrund mangelnder Finanzierung weist jedoch in die entgegengesetzte Richtung!
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Vielen Dank für Ihre und eure Solidarität und Unterstützung!
Mit herzlichen Grüßen die Freund:innen der Geschlechtergeschichte