ZeTT | Zentrum Digitale Transformation Thüringen
Forschungs- und Gestaltungsauftrag
Die Anforderungen an Beschäftigte ändern sich derzeit erheblich durch datenbasierte Geschäftsmodelle, künstliche Intelligenz, mobile Endgeräte, die Vernetzung von Prozessen und neue Produkte. Hinzu kommt der ökologische Wandel. Das von den Bundes- und Landesministerien für Arbeit und Soziales (BMAS und TMASGFF) geförderte ZeTT | Zentrum Digitale Transformation Thüringen analysiert die aktuellen Entwicklungen in der Digitalisierung und in der ökologischen Umgestaltung der Wirtschaft. Ausgehend davon berät es die Schlüsselbranchen des Freistaates. Das ZeTT entwickelt und erprobt innovative Qualifizierungskonzepte entsprechend der Bedarfe von Unternehmen und Beschäftigten.
Frau Prof. Dr. Heike Kraußlach, Professorin für Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Personalwirtschaft an der Ernst-Abbe-Hochschule und Prof. Dr. Klaus Dörre, Professor für Arbeits-, Wirtschafts- und Industriesoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, leiten zusammen das Zentrum.
Um gute Grundlagen für die Gestaltung von Arbeit in der Digitalisierung zu schaffen und Ansprechpartner und Expertise bereitzustellen haben sich insgesamt drei Thüringer Hochschulen und zwei Beratungseinrichtungen zum ZeTT zusammengeschlossen. Gemeinsam mit den Partnern TU Ilmenau, Arbeit und Leben Thüringen sowie der Industrie- und Handelskammer Erfurt werden Analysen, Beratungen, Qualifizierungen durchgeführt. Zielgruppen sind Unternehmen, Branchennetzwerke, Betriebsräte und Beschäftigte.
Das ZeTT wird im Rahmen des "Zukunftszentren"-Programms aus Mitteln des ESF Plus gefördert und ist strukturbildend ausgerichtet.
Internetauftritt des ZeTT:
ZeTT | Zentrum Digitale Transformation ThüringenExterner Link
Die Kooperationspartner:
- Ernst-Abbe-HochschuleExterner Link
- Friedrich-Schiller-Universität JenaExterner Link
- TU IlmenauExterner Link
- Arbeit und Leben ThüringenExterner Link
- Industrie- und Handelskammer ErfurtExterner Link
Kontakt:
Ihre Ansprechpartner an der Universität Jena:
- Dr. Alexandra Bernhardt
- Oskar Butting
- Prof. Dr. Klaus Dörre (Projektleitung)
- Dr. Thomas Engel: 03641-945529 (Geschäftsführung)
- Vitus Forster
- Norá Fülöp
- Manfred Füchtenkötter
- Christian Schädlich
- Rebecca Sequeira
- Jorin vom Bruch
- Kathrin Wiese: 03641-2059723
- Jan Zipperling
WARUM gibt es das ZeTT?
Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet viele Perspektiven für neue Jobs, aber sie erfordert auch einen massiven Umbau von Produktion, Logistik und Dienstleistungen, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Um diese neuen Strukturen in Thüringen zu gestalten, gilt es die Veränderungen von Arbeit und Qualifikationen in den Blick zu nehmen. Die Berücksichtigung des Wissens, der Kreativität und der Ansprüche von Beschäftigten entscheiden wesentlich mit über den Erfolg der Digitalisierung. Aufgrund dieser Idee haben sich fünf Partner aus Wissenschaft und Beratung zum Zentrum Digitale Transformation Thüringen (ZeTT) zusammengeschlossen. Das ZeTT wird – gefördert durch den Europäischen Sozialfonds, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Land Thüringen – Lehr- und Lernkonzepte entwickeln, Beratungen anbieten sowie mit einem „Arbeitsmonitor“ das Wissen über die Veränderungen von Arbeit verbessern.
QUALIFIZIERUNG: Die Lehr- und Lernkonzepte
In den Thüringer Schlüsselbranchen wie der Autoindustrie oder der aufstrebenden IT-Wirtschaft stellen sich die Herausforderungen der digitalen Transformation sehr unterschiedlich dar. Während die Fertigung mit Hilfe digitaler Lösungen permanent optimiert und rationalisiert wird, suchen Programmierer und Datenanalysten im IT-Bereich nach neuen Geschäftsmodellen in globalen und lokalen Märkten. Daraus ergeben sich ganz spezifische Qualifizierungsbedarfe, aber auch bisher weitgehend unbeachtete Schnittmengen und Kooperationspotenziale. Das ZeTT bietet mit der Entwicklung geeigneter Lehr- und Lernkonzepte die Möglichkeit, branchenspezifische Bedarfe modellhaft zu decken. Andererseits werden die unterschiedlichen Branchenvertreter in einen Erfahrungsaustausch gebracht, um bisher ungenutzte Kooperationspotenziale sichtbar zu machen. So können aus gemeinsamen Qualifizierungsinteressen weitere Synergien und Beziehungen zwischen den unterschiedlichsten Branchen entstehen.
BERATUNGSANGEBOTE: „Transformationslotsen“ und „Transformationsbotschafter“
Die Beratung durch das ZeTT erfolgt mit dem Ziel, das vorhandene Wissen über die Digitalisierung, über die Investitions- und Fördermöglichkeiten sowie über die bestehenden Unterstützungs- und Gestaltungsangebote zu bündeln. Überbetriebliche „Transformationslotsen“ und betriebliche „Transformationsbotschafter“ werden so in die Lage versetzt, Veränderungsprozesse zielgenau zu begleiten. Die vom ZeTT vergebenen Zertifikate der „Transformationslotsen“ und „Transformationsbotschafter“ schlüsseln für die Unternehmen genau auf, wozu die so qualifizierten Mitarbeiter befähigt sind. Die Förderung durch den Europäischen Sozialfonds stellt sicher, dass die Teilnahme an Beratungen und der Erwerb neuer Kompetenzen nicht alleine von Unternehmen und Beschäftigten zu tragen ist.
ANALYSE: Der Arbeitsmonitor
Die Universität Jena stellt für das ZeTT die Wissensbasis in Form eines Arbeitsmonitors bereit. Der Arbeitsmonitor erfasst den Stand der Digitalisierung in Thüringer Unternehmen und zeigt den veränderten Qualifizierungs- und Beratungsbedarf an. Mit Hilfe von Interviews und Befragungen von Unternehmensvertretern und Beschäftigten werden zunächst 6 Thüringer Schlüsselbranchen analysiert. Darunter befinden sich die Autoindustrie und ihre Zulieferer, die Sozial- und Gesundheitswirtschaft sowie die aufstrebende IT-Industrie. Anforderungen, Erwartungen und Entwicklungspotenziale werden mit verschiedenen Verfahren und Statistiken abgeglichen und liefern so die Grundlagen für die Beratungsleistungen des ZeTT.
Verbunden wird dies mit Befunden anderer aktuell in Jena durchgeführten Studien und Forschungsprojekten, so u.a. zur Auto- und Zuliefererindustrie in Thüringen in den momentanen Umbrüchen, zur sogenannten ‚Gig-Economy‘, zur Fachkräfteentwicklung im Freistaat sowie mit Erkenntnissen aus Forschungen zu den Veränderungen und Verunsicherungen in der bundesdeutschen Erwerbsgesellschaft.
VERNETZUNG: Die Partner
Die Arbeit des Zentrums wird von einem Projektbeirat begleitet. Dieser besteht u.a. aus Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Ministerien, der Industrie- und Handelskammern, der Gewerkschaften, der Thüringer Wirtschaft, der Bundesagentur für Arbeit sowie der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen.
Als strategische Partner begleiten das Projekt u.a. Unternehmensnetzwerke wie OptoNet, medways, IT Net, Towerbyte, automotive und das Netzwerk „Gesunde Arbeit“. Unterstützer sind außerdem die Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung, der Verband der Wirtschaft Thüringens, das DGB Bildungswerk Thüringen, die lokalen Arbeitsagenturen, die lokalen Gewerkschaftsstrukturen, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die AOK, der Landesfrauenrat, die kommunale Wirtschaftsförderung und die Modellunternehmen.
ZUSAMMENGEFASST: Die Eckdaten
Laufzeit: 01.01.2020-30.06.2022
Förderer: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Europäischer Sozialfonds, Freistaat Thüringen (TMASGFF)
Förderrichtlinie: Zukunftszentren – Unterstützung von KMU, Beschäftigten und Selbständigen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation
Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist Europas wichtigstes Instrument zur Förderung von Beschäftigung und sozialer Integration in Europa. Deutschland erhält in der ESF-Förderperiode 2014-2020 rund 7,5 Mrd. Euro. Davon fließen rund 2,7 Mrd. Euro in das ESF-Bundesprogramm und rund 4,8 Mrd. Euro in die ESF-Aktivitäten der Bundesländer. Mit den Mitteln aus dem ESF-Bundesprogramm sollen die Beschäftigungschancen von etwa 730.000 Menschen verbessert werden.
Weitere Informationen zum ESF finden Sie unter www.esf.deExterner Link