Bericht des Wissenschaftsrats liegt vor

Wissenschaftsrat empfiehlt Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland

Das Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena begrüßt die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland.

Im November 2019 wurde der Wissenschaftsrat beauftragt, eine Strukturbegutachtung der Gender Studies in Deutschland durchzuführen, um aufzuzeigen, wie es um die Geschlechterforschung in Deutschland bestellt ist. Nun liegt der umfangreiche Bericht des Wissenschaftsrates vor:
https://www.wissenschaftsrat.de/download/2023/1385-23.pdf?__blob=publicationFile&v=12Externer Link

Es zeigt sich eine dynamische und heterogene Forschungslandschaft. Mit viel Energie, jedoch häufig finanziell und institutionell prekär, wird zu Fragen des Geschlechts und der Geschlechterverhältnisse gelehrt und geforscht. Das Thema wird vom Wissenschaftsrat als hoch relevant eingestuft, es umfasst "alle Bereiche des Lebens" und betrifft "nahezu alle Wissenschaftsdisziplinen". Der Wissenschaftsrat appelliert deshalb "an alle wissenschaftlichen Fachgemeinschaften, die Leitungen von Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen sowie Forschende aller Disziplinen und jeden Geschlechts konkrete Anstrengungen zu unternehmen, Geschlechterperspektiven in Forschung und Lehre stärker zu integrieren" und langfristig zu institutionalisieren. Und er ruft auf, Forschende und Studierende verlässlich vor Diffamierungen und personenbezogenen Angriffen zu schützen.
Gerade vor dem Hintergrund des Auslaufens der Professur für Geschlechtergeschichte von Prof. Gisela Mettele am Historischen Institut hoffen wir, dass der Bericht auch an der FSU eine Debatte zur Stärkung der Geschlechterforschung anstößt.

Kathrin Leuze (Institutsdirektorin) und Sylka Scholz (Professur Qualitative Methoden und Mikrosoziologie)