Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
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Bei der Immatrikulationsfeier am 20. Oktober 2023 konnten über 3.600 Erstsemester der Friedrich-Schiller-Universität Jena willkommen geheißen werden. Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal begrüßte die „Erstis“ im vollbesetzten Jenaer Volkshaus und verwies in seiner Begrüßungsrede auch auf die neuen Freiheiten der Studierenden. „Die akademische Freiheit oder Wissenschaftsfreiheit ist ein Begriff, der Ihnen häufig begegnen wird und der viele Freiheiten verbindet“, sagte der Präsident. „Universitäten wie unsere sind von ihrer Idee her Orte, an denen frei gedacht werden kann. Und Orte an denen man frei sprechen kann. Wo über unterschiedliche Positionen diskutiert und gestritten wird“, so Rosenthal. Dabei sei die Meinungsfreiheit des anders Denkenden anzuerkennen, auch wenn dies herausfordernd sein könne. Er riet den neuen Studierenden, nicht vorschnell zu urteilen und „gut zuzuhören – aber vor allem mitzudiskutieren und mitzustreiten. Weichen Sie dem Disput nicht aus, indem sie ihn vermeiden oder das Gegenüber zu übertonen versuchen. Stellen Sie alles in Frage. Auch Ihre eigenen Positionen. Das ist der Kern der Wissenschaft.“
Entscheidungen bewusst fällen
In seinem Festvortrag „Seid so frei!“ widmete sich der Germanist und Literat Prof. Dr. Dirk von Petersdorff ebenfalls dem Thema Freiheit. Wer ein Studium beginnt, hat die freie Entscheidung getroffen, dies zu tun. Und das Studium sei eine Lebensphase der Freiheit, weil man ganz neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung und des Denkens kennenlernt, weil man Menschen begegnet, die anders sind als die bisher bekannten, und weil die Welt des Studiums eine größere sei als die der Kindheit und Jugend. „Entgegen dem im Alltag manchmal verbreiteten Gefühl, man sei von außen festgelegt, trifft man ständig Entscheidungen – und dies sollte man bewusst tun“, appellierte der Festredner.
Im Anschluss an die Festrede überreichte Prof. Dr. Christoph Steinbeck, Vizepräsident für Digitalisierung, zehn Erstsemestern exemplarisch sogenannte „Bürgerbriefe“ als Symbol der Aufnahme in die universitäre Gemeinschaft. Diese Erstsemester kommen aus jeder der zehn Fakultäten der Universität und verdeutlichen so die Vielfalt der neuen Studierenden.
Auszeichnungen für besondere Leistungen
Anschließend zeichnete die Universitätsleitung die besten Absolventinnen und Absolventen des vorangegangenen Studienjahres aus. Die Examenspreise – dotiert mit je 250 Euro, gestiftet von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Schiller-Universität Jena – erhielten in diesem Jahr: Theo Pach (Theologische Fakultät), Kristin Paul (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Elisa Stumpf (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Lisa Gersdorf (Philosophische Fakultät), Anny-Marleen Hißbach (Fakultät für Mathematik und Informatik), Tobias Hössel (Physikalisch-Astronomische Fakultät), Konstantin Schellenberg (Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät), Sandra Lea Katharina Weber (Fakultät für Biowissenschaften), Dr. Maximilian Römer (Medizinische Fakultät) sowie Nele Otterbach und Mareike Sproll von der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, die ihre sportwissenschaftliche Bachelor-Arbeit gemeinsam verfasst haben. Der Preis für das beste Lehramtsexamen ging an Antonia Runge.
Eine weitere Auszeichnung wurde an den Physik-Studenten Mateo Zenteno überreicht. Der 21-jährige Bolivianer erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für ausländische Studierende. Er überzeugte die Jury mit exzellenten Studienleistungen, seiner Tätigkeit als Fachtutor und Uni-Botschafter sowie seinem Engagement für Toleranz unter Studierenden unterschiedlicher Glaubensrichtungen.
Baum zur Erinnerung an die Matrikel 2023/24
Den Abschluss des Festtages für die neuen Studierenden bildete die Baumpflanzung, die wie die feierliche Immatrikulation fester Bestandteil der Jenaer Universitätstradition ist. Gemeinsam mit Uni-Präsident Walter Rosenthal pflanzten die neuen Studierenden auf dem Ernst-Abbe-Platz einen Zierapfel Malus „Red Jade“, der von der Freundes-Gesellschaft der Universität gestiftet an die Matrikel 2023/24 erinnern wird.