Dissertation Daniela Woschnack

Arbeitstitel: Corporate Accountability: Eine soziologische Betrachtung der Rechtfertigungssemantik zu unternehmerischer Verantwortlichkeit im Bereich der nicht-finanziellen Berichterstattung

Unternehmen und die Gesellschaft stehen auf vielfältige Art und Weise miteinander in Beziehung. Dieses interdependente Geflecht bedingt, dass beide Akteure die Interessen des jeweils anderen wahrnehmen, verarbeiten und entsprechend darauf reagieren müssen. Als ein zentrales Thema innerhalb dieses Geflechts hat sich das gesellschaftliche Leitbild der Nachhaltigkeit etabliert, welches im Unternehmensalltag kaum mehr wegzudenken ist. Damit einher gehen (legislative) Bemühungen, das unternehmerische Accounting und Reporting von Nachhaltigkeit, also die nicht-finanzielle Berichterstattung von Unternehmen, ähnlich wie die Berichterstattung zu Finanzkennzahlen zu standardisieren. Dieser Prozess wird von verschiedenen Akteuren vorangetrieben, die durch die Etablierung von Standards und Kennzahlen versuchen, ihre Deutung von Nachhaltigkeit ins Feld zu tragen.

Aufbauend auf einer qualitativen Analyse verschiedener empirischer Daten thematisiere ich in meinem Dissertationsprojekt die nicht-finanzielle Berichterstattung von Unternehmen. Unter Bezugnahme auf den Neuen Soziologischen Institutionalismus frage ich, inwiefern und warum sich Unternehmen dazu verpflichtet fühlen, nicht-finanzielle Berichterstattung zu betreiben. Zur Beantwortung dieser Frage untersuche ich die Rechtfertigungssemantik vielfältiger Akteure, die das Feld der nicht-finanziellen Berichterstattung (mit) prägen und an der Schnittstelle zwischen Unternehmen und Gesellschaft zu verorten sind.