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Lehre und Abschlussarbeiten

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Foto: FSU Jena
Information

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Gegenstand und Ziele

Die allgemeinpädagogische Lehre ist für die Entwicklung eines professionellen Selbstverständnisses als Pädagog*in zentral: Indem über grundlegende pädagogische Begriffe und Praktiken mit ihren jeweiligen gesellschaftlichen Implikationen nachgedacht wird, kann ein Horizont entstehen, der es Studierenden ermöglicht, ihr eigenes Tun zu reflektieren. Folgende Themenschwerpunkte stehen in den Vorlesungen und Seminaren der Professur für »Allgemeine/Systematische Erziehungswissenschaft« im Vordergrund:

  1. Die Analyse von pädagogischen Grundbegriffen wie »Erziehung«, »Bildung«, »Verantwortung« oder »Autorität« in ihrer Geschichte und je spezifischen Wirkmächtigkeit in der Fassung päda-gogischer Problemstellungen.
  2. Die Untersuchung von pädagogischen Praktiken wie »Prüfen«, »Erziehen« oder »Beraten« als typische Adressierungsformen und hinsichtlich eingeschriebener Logiken der Subjekt- und Dif-ferenzproduktion.

  3. Die Erarbeitung von macht- und kulturtheoretischen Referenztheorien aus Philosophie und So-ziologie, um pädagogische Konzepte und Praktiken in ihrer gesellschaftlichen Bedingtheit und Wirksamkeit verstehen und theoretisieren zu können.

Anschließend an die Profilierung des Lehramts sind damit Fragen der gesellschaftlichen Bedeutsamkeit von pädagogischen Professionen – in der Hervorbringung, Aufrechterhaltung und Bearbeitung von Ungleichheit sowie ihrer demokratisierenden Funktion – zentral.

 

Unsere Lehrveranstaltungen

Betreuung von Abschlussarbeiten

Unser Team betreut Bachelor-, Master- und Staatsexamensarbeiten. Um eine qualifizierte inhaltliche Betreuung zu gewährleisten, betreuen wir nur Arbeiten, die an Themenbereiche und Forschungszugriffe des Arbeitsbereichs anschließen.

Folgende Fragestellungen können bearbeitet werden:

  • Grundbegriffliche und grundlagentheoretische Fragestellungen
    (bspw.: Was zeichnet Erziehung als Interaktion aus? Was qualifiziert einen Lern- als einen Bildungsprozess? Wie unterscheiden sich sozialisations- und subjektivierungstheoretische Perspektiven?)
  • Professionstheoretische und -ethische Fragestellungen
    (bspw.: Welche Legitimationsprobleme sind in der Advokatorischen Ethik angelegt und wie werden sie bearbeitet? Durch welche handlungspraktischen Spannungen und ethischen Dilemmata ist die sozialpädagogische Beratungspraxis gekennzeichnet? Wie bestimmen Erzieher*innen ihre pädagogische Verantwortung?)
  • Differenztheoretische Fragestellungen
    (bspw.: Welche Bedeutung kommt der Differenzkategorie Class in der Bestimmung und Diagnostik von sonderpädagogischen Förderbedarfen zu? Was kennzeichnet eine ‚gendersensible‘ Haltung bei Pädagog*innen? Welche theoretischen und praktischen Implikationen hat das Konzept ‚Intersektionalität‘? Wie lassen sich Bildungsprozesse unter migrationsgesellschaftlichen Verhältnissen gestalten?)
  • Bildungshistorische Fragestellungen
    (bspw.: Welche anthropologischen Annahmen sind der Reformpädagogik Montessoris eingeschrieben? Wie verändert sich die Vorstellung von Bildsamkeit von Kindern mit Behinderung Anfang des 20. Jahrhunderts? Wie entsteht das Verständnis von ‚Bildungsgerechtigkeit‘ in den 1960er und 70er Jahren?)

Folgende Forschungsprojekte werden derzeit bearbeitet oder vorbereitet und können im Rahmen von Abschlussarbeiten bearbeitet werden:

  • Sensibilisierung und Antidiskriminierung
    (Was wird in Ratgebern zu Antidiskriminierung unter Sensibilisierung verstanden? Wie wird diese vollzogen? Was bedeutet Sensibilisierung aus einer philosophischen Perspektive?)
  • Historisierung von Inklusion
    (Wie verändert die in den 1960er bis 1980er einsetzenden Rezeption von sozialisations- und kulturtheoretischen Perspektiven den Blick auf Lernbehinderung? Wie entsteht die Vorstellung von ‚sozial-benachteiligten Lernbehinderten‘?)
  • Adressierungen in pädagogischen Interaktionen
    (Wie lässt sich das Adressierungsgeschehen zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen (oder anderen pädagogischen Handelnden) qualifizieren?)

Dabei können folgende methodologisch-methodische Zugänge gewählt werden:

  • Theoretische Analyse
  • Qualitative Interviewforschung
  • Qualitative Beobachtungsforschung
  • Diskursanalytische Verfahren
  • Film- und Romananalysen