Profil des Lehrstuhls

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

Der am Institut für Erziehungswissenschaft angesiedelte Lehrstuhl für Schulsystementwicklung der Friedrich-Schiller-Universität Jena verknüpft in seiner Arbeit zentrale Themen der Schulpädagogik mit einer bildungssoziologisch orientierten Perspektive auf die Analyse des Schulsystems und Fragen zur demokratischen Weiterentwicklung von Schule. In der Forschung werden schwerpunktmäßig Fragen einer kritischen Schulsystementwicklungsforschung adressiert. Primär steht hier eine empirische Erforschung von Pathologien des Schulsystems im Vordergrund. Gleichzeitig wird theorie- und empiriebasiert auch die normative Bestimmung von demokratisch legitimierbaren Programmen der Schulentwicklung in den Blick genommen. Der Werterahmen des Grundgesetzes und die allgemeinen Menschenrechte bilden den normativen Bezugspunkt des Lehrkräftehandelns in der Demokratie – Demokratiebildung gilt in diesem Sinne als eines unserer Schlüsselthemen.

Lehre

In der Lehre vertritt der Lehrstuhl für Schulsystementwicklung im bildungswissenschaftlichen Studium den Schwerpunkt Schulpädagogik. Anhand der Handlungsfelder des Lehrberufs und den entsprechenden Standards der Kultusministerkonferenz (KMK) werden die Grundlagen für die Entwicklung eines Professionsbewusstseins und einer damit einhergehenden Befähigung zur Reflexion und eigenständigen Weiterentwicklung der eigenen Praxis gelegt. Darüber hinaus werden vor allem in aufbauenden Modulen Einblicke in bildungssoziologisch orientierte Schulsystemanalysen ermöglicht, Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen von Demokratie in Schule und Unterricht und deren Weiterentwicklung aufgeworfen und im Sinne des Leitbildes einer lernenden und deliberativen Profession Reflexions- und Lernanlässe für Lehramtsstudierende geschaffen. Auch im Masterstudiengang „Bildung – Kultur – Anthropologie“, der am Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena angeboten wird, ist der Lehrstuhl mit einem Wahlpflicht-Modul zur Demokratiebildung vertreten und bietet Raum für interdisziplinäre Diskurse vor dem breiteren Hintergrund der Allgemeinen Pädagogik sowie der Kultur- und Bildungswissenschaften.

Studium, Theorie und Praxis

Im Sinne einer reflektierten Praxis werden am Lehrstuhl Impulse zur Erforschung und Weiterentwicklung der Studienbedingungen in Jena gesetzt, eigene Vorgehensweisen und Methodiken in der Lehre und in Prüfungsformaten werden stets kritisch beleuchtet und weiterentwickelt. Zentral ist die digital gestützte Weiterentwicklung des Selbststudiums der Bildungswissenschaften, die aktiv vorangetrieben wird. Der Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis stellt das verbindende Element der Themenfelder dar, die in Forschung und Lehre bearbeitet werden. Dies spiegelt sich in Veranstaltungen wie der regelmäßig stattfindenden Summer School Bildung:Demokratie, in deren breiter Palette verschiedener Formate immer wieder der Diskurs zwischen der bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Forschung und den Akteurinnen und Akteuren in der Schule angeregt wird.