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Institutskolloquium: Jun.-Prof. Dr. Tobias Franzheld von der Universität Erfurt spricht über "Biographien in Krisenzeiten - Selbstmeldungen von Jugendlichen in Schutzeinrichtungen"
Im Rahmen eines Institutskolloquiums des Instituts für Erziehungswissenschaft referierte heute Jun.-Prof. Dr. Tobias Franzheld über das fesselnde Thema "Biographien in Krisenzeiten - Selbstmeldungen von Jugendlichen in Schutzeinrichtungen". Der Vortrag legte den Fokus auf Jugendliche, die sich als sogenannte Selbstmelder*innen aus eigenem Antrieb an Schutzeinrichtungen der Jugendhilfe wenden.
Das zentrale Anliegen des Vortrags war es, zu untersuchen, wie sich Jugendliche innerhalb der Schutzmauern einer Institution zu krisenhaften Lebensereignissen positionieren. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Bedeutung von Inobhutnahmen als biographischer Artikulationsraum. Diese Einrichtungen gelten als Orte, an denen das subjektive Schutzempfinden der Jugendlichen anerkannt wird. Gleichzeitig unterliegt dieser Raum jedoch auch institutionellen Erwartungen, die das Sprechen über Schutz und Hilfe einschränken und die Jugendlichen auf bestimmte Identitätsformationen festlegen.
Ein zentrales Element des Vortrags waren die präsentierten Fallanalysen aus dem laufenden DFG-Projekt mit dem Titel "Selbstmeldungen in der Inobhutnahme und ihre biographische Bedeutung für Jugendliche". Das Forschungsprojekt wird derzeit an der Universität Erfurt durchgeführt und ermöglicht einen tiefen Einblick in die individuellen Lebensgeschichten und Herausforderungen von Jugendlichen, die sich eigenständig an Schutzeinrichtungen wenden.
Die Zuhörer*innen des Instituskolloquiums waren beeindruckt von den Erkenntnissen und Fallstudien, die im Rahmen des Vortrags präsentiert wurden. Die Diskussion im Anschluss bot Raum für weitere Reflexionen und den Austausch von Ideen zu diesem sensiblen Thema.