Organisationsentwicklung

Personal- und Organisationsentwicklung

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Organisationsentwicklung
Foto: Mille Sanders/Unsplash

Theorieverständnis & Haltung

                                                                                                 „Denken ohne Geländer“ (Hannah Arendt)

                                                                                      „Die Stimme des Intellekts ist leise“ (Sigmund Freud)

Die Welt ist komplex und entsprechend komplex müssen auch unsere Abbildungen und Analysen von ihr sein. Und das betrifft ebenso die Gestaltung von Organisationen, die im Spannungsfeld Individuum-Organisation-Gesellschaft stehen. Mit vielen anderen Theoretikern stimme ich darin überein, dass es anmaßend wäre zu glauben, es gebe die oder die eine Wahrheit. Wahrheit ist für mich eine Wunschillusion. Sandra Mitchell (Wissenschaftstheoretikerin2008: 176), sagt dazu: «Die Vorstellung (der Welt) ist bestenfalls auf einen Ausschnitt bezogen, idealisierend und abstrakt» Nur mit dieser Relativierung können neue Denk-und Handlungsmuster entstehen. Dieses Verständnis spiegelt sich in einer integrativen Pluralität wider, die auch das Fundament meiner Arbeit ist. Neben vielen Theorieansätzen, auf die ich mich beziehe, lasse ich mich besonders von den Theoretikern der Psychoanalyse und wie auch von der politischen Philosophin Hannah Arendt leiten.

Dazu gehört vor allem der „Verstehende Zugang“ und das „Denken ohne Geländer“ (Hannah Arendt), was handlungsleitend für die Beratung, für Theorie und Praxis ist. «Wissen und Verstehen sind nicht dasselbe, aber sie sind miteinander verbunden. Verstehen ist auf Wissen gegründet, und Wissen kann nicht ohne vorausgehendes, unartikuliertes Verstehen vor sich gehen.» Kurz gesagt: Verstehen heißt, unvoreingenommen und aufmerksam der Wirklichkeit, wie immer sie ausschauen mag, ins Gesicht zu sehen und ihr zu widerstehen.» Für Hannah Arendt ist also Verstehen «eine nicht endende Tätigkeit, durch die wir Wirklichkeit, in ständigem Abwandeln und Verändern, begreifen und uns mit ihr versöhnen, das heißt, durch die wir versuchen, in der Welt zu Hause zu sein. (…) Verstehen ist die spezifische menschliche Weise, lebendig zu sein, denn jede einzelne Person muss sich mit jener Welt versöhnen, in die sie als Fremder hineingeboren wurde und wo sie im Maße ihrer klar bestimmbaren Einmaligkeit immer ein Fremder bleiben wird. (…) Das Ergebnis des Verstehens ist Sinn … (…) Wissen und Verstehen ist nicht dasselbe, aber sie sind miteinander verbunden. Verstehen ist auf Wissen gegründet, und Wissen kann nicht ohne vorausgehendes, unartikuliertes Verstehen vor sich gehen»

Dazu gehört für mich auch der psychoanalytische Ansatz des Verstehens, der nach den tieferliegenden Themen, Inhalten und Dynamiken von Individuen, Gruppen und Organisationen sucht, um sie in ihrer (verborgenen) Sinnhaftigkeit und Mehr-schichtigkeit zu erfassen als Grundlage für Beratung und Supervision, für Personal- und Organisationsentwicklung. Veränderungsprozesse sind oft langwierig –, sind oft freudvoll, manchmal auch schmerzhaft, können aber erfüllend sein. Veränderungen brauchen Zeit! Menschen in Veränderungsprozessen oder -überlegungen brauchen Schutz! Dazu gehören: ein stabiler Rahmen, Such- und Verstehensprozesse, Platz für Fehler, Probedenken und -handeln, Akzeptanz und anderes mehr. Das zu bieten verstehe ich als meine Aufgabe in Forschung, Lehre und Beratung im Feld von Organisation und Führung, für Personal- und Organisationsentwicklung!

  • Kurzvita
    Marlies Fröse
    Marlies Fröse
    Foto: Privat

    Seit September 2015 habe ich die Professur für Personal- und Organisations-entwicklung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft an der Evangelischen Hochschule Dresden inne. Zudem bin ich Privatdozentin der Fakultät der Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Friedrich Schiller Universität Jena (Habilitation bei Prof. Dr. Michael Winkler). In den Jahren 2010 – 2015 lehrte und forschte ich an der Hochschule Luzern Soziale Arbeit (am Institut für Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention, am Institut für Lernen und Bildung) sowie an der Hochschule Luzern Wirtschaft; u.a. war ich Leiterin des Studienzentrums Master of Science in Social Work, Diversity Beauftragte des Departements. Von 1998 – 2010 Darmstadt war ich Professorin für Management in Social Organisations an der Evangelischen Hochschule Darmstadt (MA „Management in Social Organisation“). Während dieser Zeit wirkte ich von 2005 – 2010 an der Universität Heidelberg im Studiengang des Masters „Führung in Kirche und Diakonie“ der Universität Heidelberg, Freiburg/Ludwigshafen-Reutlingen mit, wie aber auch als Lehrbeauftragte für den Schwerpunkt Leadership an LIMAK (Austrian Business School der Johannes Kepler Universität) von 2009 bis 2013 in Linz (Österreich). Diplom Sozialarbeiterin, Diplom Pädagogin, Supervisorin (DGSv), Senior-Coach (DGfC) und Organisationsberaterin (Trigon).

  • Arbeitschwerpunkte
    • Führung und Organisation/ Transformation in "sozialen" Organisationen / zukunftsfähiges Management / Leadership und Mixed Leadership
    • Organisations- und Managementtheorien / Organisationsentwicklung
    • Human Ressource / Relation Management / Gender und Diversity Management
    • Konfliktmanagement und Dialogfähigkeit
    • Bildung und Erziehung
    • Mitwirkung im internationalen wissenschaftlichen Beirat „Zur Erweiterung des Menschenrechts auf Bildung“: www.politeknik.deExterner Link / http://politeknik.de/language/de/Externer Link
    • Coaching und Supervision / Hochschulberatung / Organisations- und Unternehmensberatung / Executive Coaching von Fach- und Führungskräften / Habitusorientierte Managementberatung
    • Vorträge unter anderem zu: a.) Sir Ernest Shackleton. Führung unter extremen Bedingungen. Ableitungen für Organisationen der Gegenwart; b.) Mary Parker Follett. Eine (fast) vergessene und wiederzuentdeckende Grenzgängerin zwischen Management und Sozialer Arbeit; c.) Chiffren der Verletzlichkeit. Über den Umgang mit Kriegstraumata in pädagogischen Handlungsfeldern; d.) Intuition und Emotion in Führung und Organisation; e.) Untiefen im Coaching. Zwischen Trivialisierung und Verantwortung; u.a.m. f.) Bildung ist das schönste und schwerste Gut, das wir geschenkt bekommen
  • Veröffentlichungen (Auswahl)

    Bücher

    • Fröse, Marlies W. (Hg.) (2019): Annäherung an Führung und Organisation. Ergon Verlag: Würzburg.
    • Fröse, Marlies W., Beate Naake und Maik Arnold (Hg.) (2019): Führung und Organisation. Neue Entwicklungen im Management der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Springer VS. Wiesbaden.
    • Bauer, Annemarie und Wolfgang Schmidtbauer (unter Mitarbeit von Marlies W. Fröse) (2019): Im Bauch des Wals. Über das Innenleben von Organisationen. Concadora Verlag. Stuttgart.
    • Fröse, Marlies W., Stiftung Fraueninitiative, Rita Seppelfricke und Annekathrin Link (Hg.) (2018): Carola Möller. eine feministisch-ökonomische Vordenkerin. Ausgewählte Schriften und Vorträge 1966-1999. Ulrike Helmer Verlag: Roßdorf bei Darmstadt.
    • Fröse, Marlies W. (2015): Transformationen in (sozialen) Organisationen. Verborgene Komplexitäten. Ein Entwurf. Ergon Verlag: Würzburg.
    • Fröse, Marlies W. / Kaudela-Baum, Stephanie / Dievernich, Frank (Hg.) 2015/2016: Emotion und Intuition in Führung und Organisation. Springer / Gabler / SGO Schriftenreihe „uniscope“.
    • Fröse, Marlies W. / Szebel-Habig, Astrid (Hg.) 2009: Mixed Leadership: Mit Frauen in die Führung! Haupt Verlag: Bern/Stuttgart/Wien.
    • Fröse, Marlies W. / Ballreich, Rudi / Piber, Hannes (Hg.) 2007: Organisationsentwicklung und Konfliktmanagement. Haupt Verlag: Bern/Stuttgart/Wien.

     

    Aufsätze

    • Fröse, Marlies W. / Bauer, Annemarie (2018): Ein kassandrischer Zwischenruf: Ausgewählte Phänomene von Führung in Expertenorganisationen - am Beispiel von Hochschulen. In: Kels, Peter / Kaudela-Baum, Stephanie (Hg.): Führung von Expertenorganisationen.  Springer / Gabler / SGO Schriftenreihe „uniscope“ (in Vorbereitung)
    • Fröse, Marlies W. (2018): Mary Parker Follett. Eine (fast) vergessene und wiederzuentdeckende Grenzgängerin zwischen Management und Sozialer Arbeit. In: Jahrbuch 2016 der Evangelischen Hochschule Dresden.
    • Bauer, Annemarie / Fröse, Marlies W. (2016): Habitus- und feldsensible Rollenübernahme in der Gruppenlehrsupervision. 201-213. In: Freitag-Becker, Edeltraut / Grohs-Schulz, Mechtild / Neumann-Wirsig, Heidi (Hg.): Lehrsupervision im Fokus. Vandenboeck & Ruprecht: Göttingen.
    • Fröse, Marlies W. (2016): Sir Ernest Shackleton. Führung unter extremen Bedingungen. Ableitungen für Organisationen der Gegenwart. In: Jahrbuch 2015 der Evangelischen Hochschule Dresden.
    • Fröse, Marlies W. (2016): „Die Zukunft heisst Mixed-Leadership“ – eine Herausforderung für Wissenschaft, Organisation und Management. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Marlies W. Fröse. 201-210. In: Szebel-Habig / Kaps, Rolf Ulrich (Hg.) 2016: Mit Gender Management zum Unternehmenserfolg. Grundlagen. Wissenschaftliche Beiträge. Best Practise. Haufe Verlag: Freiburg.
    • Fröse, Marlies W. / Kaudela-Baum, Stephanie / Dievernich, Frank (2015/2016): "Die Leidenschaften haben die Menschen die Vernunft gelehrt". 1-18. In: Fröse, Marlies W. / Kaudela-Baum, Stephanie / Dievernich, Frank (Hg.) 2015: Emotion und Intuition in Führung und Organisation. Springer / Gabler / SGO Schriftenreihe „uniscope“.Schriftenreihe „uniscope“.
    • Fröse, Marlies W. / Kaudela-Baum, Stephanie / Dievernich, Frank (2015/2016): Wie weiter mit Intuitionen und Emotionen? 337-355. In: Fröse, Marlies W. / Kaudela-Baum, Stephanie / Dievernich, Frank (Hg.) 2015/2016: Emotion und Intuition in Führung und Organisation. Springer / Gabler / SGO Schriftenreihe „uniscope“.
    • Fröse, Marlies W. / Bauer, Annemarie (2015/2016): Verborgene Regeln und Barrieren in Organisationen. 253-276. In: Fröse, Marlies W. / Kaudela-Baum, Stephanie / Dievernich, Frank (Hg.) 2015/2016: Emotion und Intuition in Führung und Organisation. Springer / Gabler / SGO Schriftenreihe „uniscope“.
    • Bauer, Annemarie / Fröse, Marlies W. (2015): „Du sollst nicht merken – dass Du arbeitest!“ Das elfte Gebot? Psychoanalytische Anmerkungen zu einem Film über moderne Arbeitswelten. 14-26. In: Forum Supervision. Onlinezeitschrift für Beratungswissenschaft und Supervision. Nov. 2015/Heft 46. www.beratungundsupervision.de
    • Bauer, Annemarie / Fröse, Marlies W. (2014): „Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?“ Filigrane Regeln in Organisationen und Aspekte habitusorientierter Beratung für hochqualifizierte Frauen. 221-241. In: Kubon-Gilke, Gisela / Lanwer, Willehad (Hg.): Übergänge. Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Köhler-Offierski. Verlag: Forschung. Entwicklung. Lehre. Freiburg.
  • Herausgeberschaften
    • Herausgeberin der Schriftenreihe "Konzepte und Materialien der Stiftung Fraueninitiative"
    • Redaktionsmitglied der Zeitschrift "Perspektive Mediation"

     

  • Mitgliedschaften
    • Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE, Kommission Organisationspädagogik)
    • Deutsche Gesellschaft für Supervision (DGSv)
    • Deutsche Gesellschaft für Coaching (DGfC)
    • Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management (SGO)
  • Weitere Informationen

    Weitere Informationen zum Arbeitsbereich finden Sie hier: Fröse-EHS-DresdenExterner Link sowie www.marlies-froese-consult.comExterner Link.

     

Personal- und Organisationsentwicklung | Arbeitsbereich
Marlies Fröse, Prof. Dr.
EHS Dresden/ Universität Jena