Die SChillerMUN ist unsere Simulation des UN-Sicherheitsrates an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie wird begleitend zur Vorlesung „Internationalen Organisationen – Theoretische und Empirische Grundlagen“ angeboten (POL 260). Die Vorbereitung erfolgt anhand eines Tutoriums. In den Sitzungen beschäftigen sich die Teilnehmer*innen mit den Abläufen innerhalb des UN-Sicherheitsrates und dessen Geschäftsordnung (im Vergleich zur Realität vereinfacht), dem entsprechenden Verhandlungsthema, Verhandlungsstrategien, Stilmitteln der politischen Rede sowie mit „ihren” Staaten, um eine realistische und praxisnahe Simulation zu ermöglichen. Mitte Juni findet folgend die eigentliche Simulation in Form einer Blockveranstaltung statt.
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Bericht SChillerMUN 2024
Wie in den vergangenen Jahren haben sich auch in diesem Jahr vom 14. bis 15. Juni mehr als 20 Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena in die Rolle von UN-Delegierten versetzt und eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates simuliert. Im Fokus sollte, im Rahmen der globalen Bedrohung durch Terrorismus, vor allem eine Resolution zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus stehen. Jeweils zwei Studierende bildeten die Delegationen, welche die Länder der aktuellen Zusammensetzung des Sicherheitsrates widerspiegelten.
Um auf die Simulation und Sitzung vorzubereiten, setzten sich die Studierenden im Vorfeld in Tutorien, geleitet von Nicole Fett und ihrem Team – bestehend aus Floriane Schnieders und Lucas Kozun – mit momentanen Trends, Gefahren und potenziellen Lösungen des internationalen Terrorismus auseinander. Durch die Beschäftigung mit den Abläufen des UN-Sicherheitsrats, dessen Geschäftsordnung und dem Erlernen von Stilmitteln für Verhandlungsstrategien und dem Schreiben und Halten von politischen Reden, konnten die Studierenden eine möglichst realistische Simulation kreieren.
Schon im Vorfeld der Simulation konnten die Studierenden in die Rolle der Delegierten schlüpfen und auf informellen Treffen erste Allianzen formen, Lösungsansätze einbringen und diese in Arbeitspapieren umsetzen.
Am Freitag, den 14. Juni wurde die erste formelle Sitzung der Simulation offiziell durch eine Rede der Generalsekretärin Nicole Fett eröffnet und die einzelnen Delegationen konnten ihre Eröffnungsreden halten. Im Laufe des Tages arbeiteten die Studierenden eifrig weiter an den Arbeitspapieren und konnten in weiteren formellen und informellen Sitzungen über Lösungsansätze diskutieren.
Nachdem am Samstag die Resolutionsentwürfe eingebracht wurden, war der folgende Samstag geprägt von bi- und multilateralen Verhandlungsgesprächen, Diskussionen über Änderungsanträge, Kurzreden und der finalen Abstimmung über den Resolutionsentwurf. Um Punkt 18 Uhr wurden drei Resolutionen durch das Gremium verabschiedet, während einer der eingebrachten Resolutionsentwürfe an einem Veto der US-Delegation scheiterte.
Am Ende der Simulation wurde die Delegation Algeriens (bestehend aus Laurin Kienberger und Lena-Marie Martin) als beste Delegation mit einem Award ausgezeichnet und durfte sich über einen, von der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen (DGVN) bereitgestellten, Preis freuen. Darüber hinaus konnten alle Delegierten und Mitarbeitenden unter allen Studierenden die/den Delegierte*n für die beste Einzelperformance wählen. So erhielt Luis Ballandt, der Ecuador vertrat, die Auszeichnung als bester Delegierter und einen Buchpreis.
Durch ihre Teilnahme an der SChillerMUN haben die Studierenden wertvolle Fähigkeiten erworben, die weit über theoretisches Wissen hinausgehen. Sie haben die Strukturen und Abläufe des UN-Sicherheitsrats kennengelernt, ihre analytischen Fähigkeiten geschärft und ihre rhetorischen und diplomatischen Fertigkeiten in realistischen Verhandlungssituationen verbessert. Die Simulation förderte Teamarbeit, strategisches Denken und das Bilden von Allianzen. Insgesamt bot das MUN-Projekt den Studierenden eine einzigartige Gelegenheit, ihre theoretischen Kenntnisse praktisch anzuwenden und wichtige Soft Skills für ihre zukünftige Karriere zu entwickeln.
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Bericht SChillerMUN 2023
Der Universitätsalltag endet für die meisten Studierenden freitags um 14 Uhr, doch erst hier begann am 23. Juni 2023 die zweitägige Simulation des UN-Sicherheitsrates (UNSR) für die 54 Studierenden des SchillerMUN Seminars. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena übernehmen die Studierenden des Seminars diplomatische Standpunkte von Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen und repräsentieren diese in der Debatte eines brisanten Konflikts. In diesem Jahr beschäftigten sich die Delegierten mit dem nun mehr als 13 Jahre andauernden Krieg im afrikanischen Staat Mali und der damit betrauten Mission des UNSR, der „Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali“ (MINUSMA).
Zur Vorbereitung der Sitzungen besuchten die Studierenden über das Semester ein Tutorium und setzten sich mit der Situation in Mali, der Geschäftsordnung und Struktur des Sicherheitsrates auseinander. In gleichem Maße bereitete das Tutorium auf das Halten von formellen Reden, sowie den Einsatz verschiedener Verhandlungsstrategien vor.
Die Simulation begann am Freitag, dem 23. Juni, mit einer eindrucksvollen Rede des UN-Generalsekretärs, in der Simulation verkörpert durch Herrn Professor Christian Kreuder-Sonnen, in welcher eindringlich auf eine Anpassung der MINSUMA an die brisante Menschenrechtslage appelliert wurde. Des Weiteren wurden die Delegationen auf die äußerst dringliche Situation der Wasserknappheit in der Region Mali aufmerksam gemacht. Darauf folgte die Eröffnung der Redner*innenliste des Tages und die Delegationen haben in sehr professionellen Kurzreden die Positionen ihrer Länder im Plenum präsentiert.
Am Samstag, dem 24.06.2023, startete die Debatte mit dem Antrag auf eine Gedenkminute für die Opfer des Mali-Konfliktes, dies war auch für den Vorsitz ein sehr willkommener Zug, da es einmal mehr zeigte, dass MUN-Simulationen immer etwas Neues bereithalten können. Im Verlauf des Tages wurden die beiden, im Vorhinein eingereichten und ausgearbeiteten, Resolutionsentwürfe debattiert. Dabei wurde der erste Entwurf von den Delegationen der Vereinigten Staaten, Gabun, Mosambik, Ghana und Frankreich eingereicht und der zweite von den Delegationen Brasilien, China und Russland. Die Parteien verhandelten hart und wendeten im Tutorium Gelerntes an, um die anderen Delegationen von Ihrem Resolutionsentwurf überzeugen zu können. Durch die Formulierung mehrerer Änderungsanträge schaffte es am Ende des Tages der erste Resolutionsentwurf alle Mitglieder des Sicherheitsrates zu überzeugen und wurde mit 13 Stimmen und 2 Enthaltungen angenommen.
Hervorzuheben ist die Einzelleistung von Josef Mlejnek, der die Wahl zum besten Einzeldelegierten als Delegierter der Delegation Ghanas gewonnen hat. Als Auszeichnung erhielt er einen, von der Buchhandlung Thalia gestifteten Buchpreis.
Auch die drei Delegierten Bega Sander, Floriane Schnieders und Sandra Schlesinger zeigten in der Simulation starke Leistungen und konnten sich so den Titel „Beste Delegation“ als Vertreterinnen Brasiliens sichern. Ihr Award wurde von der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen (DGVN) gesponsort.
Das Seminar wurde organisiert und durchgeführt von Hannah Meyer, Lehrbeauftragte des Lehrstuhls und ihrem Team, den Tutor*innen: Annika Lüttge, Ben Mengler und Ina Siemer. Ein großer Dank für die fleißige Unterstützung bei der Simulation gilt außerdem Hendrik Damerow, Ana María Gutiérrez Suárez, Antonia Rausch und Mareike George.
Alles in allem Blicken das Team und die Delegierten auf ein gelungenes Seminar zurück!
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Bericht SChillerMUN 2022
Wie jedes Jahr, haben sich auch in diesem Jahr vom 17. bis 18. Juni über 50 Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena in die Rolle von UN-Delegierten versetzt und eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates simuliert. Im Fokus sollte, im Rahmen der humanitären Notlage in Afghanistan, vor allem die Verlängerung des Mandates der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) stehen. Die Delegationen bildeten jeweils drei oder vier Studierende, welche die Länder der aktuellen Zusammensetzung des Sicherheitsrates umfassten.
Um auf die Simulation und Sitzung vorzubereiten, setzten sich die Studierenden im Vorfeld in Tutorien, geleitet von Franziska Sandt und ihrem Team – bestehend aus Ina Siemer, Lucas Kozun, Hendrik Damerow, Hannah Meyer, Ana María Gutiérrez Suárez und Antonia Rausch – mit Afghanistan, der dort vorherrschenden aktuellen humanitären Lage und mit der Rolle, Position und den Strategien der zu vertretenden Länder auseinander. Durch die Beschäftigung mit den Abläufen des UN-Sicherheitsrats, dessen Geschäftsordnung und dem Erlernen von Stilmitteln für Verhandlungsstrategien und dem Schreiben und Halten von politischen Reden, konnten die Studierenden eine möglichst realistische Simulation kreieren.
Zur Eröffnungszeremonie, am Freitag, den 17. Juni, durften Frau Sandt und ihr Team seine Exzellenz, Herrn Yama Yari, Außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Islamischen Republik Afghanistan und Herrn Abdul Baqi Popal, Gesandter Botschaftsrat der Islamischen Republik Afghanistan, in der Aula des Hauptgebäudes der Universität begrüßen. Der nachhaltig inspirierende Besuch der Jenaer Delegation zur Vorbereitung auf das Harvard World Model United Nations 2022 in der Botschaft der Islamischen Republik in Afghanistan in Berlin im März dieses Jahres ging dieser Initiative voraus.
Seine Exzellenz erläuterte in einem emotionalen und sehr nahbaren Gastbeitrag seine Geschichte und Sicht auf die aktuelle Lage in Afghanistan. Die Studierenden erhielten dadurch einen einmaligen Blick auf die Realität in Afghanistan mit Einblicken in das Leben der afghanischen Gesellschaft und der Beleuchtung verschiedener Aspekte der Krise, welche durch die häufig wenig differenzierte Sichtweise unseres westlichen Umfeldes oft vergessen werden. Die Reaktionen des Botschafters auf die, seitens der 15 Delegationen des SChillerMUN Sicherheitsrates, eingebrachten Fragen inspirierten die Studierenden nachhaltig und konnten ihre Performance für den späteren Verlauf der Simulation außerordentlich positiv beeinflussen. Diese emotionale, kritische und gleichzeitig stark informative Darbietung befähigte die Studierenden ihre Arbeitspapiere für einen Resolutionsvorschlag vollumfänglich und auf Grundlage intensiver Überlegungen einzureichen.
Am selbigen Tag wurde die erste formelle Sitzung der Simulation offiziell und feierlich durch eine Rede der Generalsekretärin (Franziska Sandt) eröffnet und die einzelnen Delegationen konnten ihre Eröffnungsreden halten, während Verhandlungspartner gesucht und neue Resolutionsentwürfe geschrieben wurden.
Der folgende Samstag war anschließend geprägt von vielen bi- und multilateralen Verhandlungsgesprächen, Diskussionen über Änderungsanträge, Kurzreden, Strategiespielen und der finalen Abstimmung über den Resolutionsentwurf. Um Punkt 18 Uhr wurde die Resolution 2410 mit 14 Zustimmungen und einer Enthaltung seitens der russischen Delegation verabschiedet.
Am Ende der Simulation wurde die Delegation der Volksrepublik Chinas (Georg Krimmler, Alexandra Kehm und Benjamin Kalis) als beste Delegation mit einem Award ausgezeichnet und durfte sich über einen, von der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen (DGVN) bereitgestellten, Preis freuen.
Darüber hinaus konnten alle Delegierten und Mitarbeitenden unter allen Studierenden die/den Delegierte*n für die beste Einzelperformance wählen. So erhielt Gideon Wessel, der Brasilien vertrat, die Auszeichnung als bester Delegierter und einen von der Buchhandlung Thalia gestifteten Buchpreis.
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Bericht SChillerMUN 2021
Vom 18. bis 19. Juni schlüpften 30 Studierende der Universität Jena in die Rolle von UN-Delegierten der Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates und simulierten eine Sitzung des internationalen Gremiums zum Syrien-Konflikt. Insbesondere die prekäre humanitäre Lage in Syrien stand dabei im Fokus der Verhandlungen. Die Länderverteilung bildete die aktuelle Zusammensetzung des Sicherheitsrates ab und umfasste Länderdelegationen aus allen Teilen der Erde. Jeweils zwei oder drei Studierende bildeten dabei eine Delegation.
In den vorbereitenden Tutorien beschäftigten sich die Teilnehmer:innen unter Leitung von Franziska Sandt und ihrem Team, bestehend aus den Tutor:innen Antonia Rausch, Hendrik Damerow und Sven Meyer, mit den Abläufen des UN-Sicherheitsrates, dessen Geschäftsordnung, dem Konflikt in Syrien, Stilmitteln der politischen Rede, Verhandlungsstrategien sowie mit dem jeweils zu vertretenden Staat, um eine realistische und praxisnahe Simulation zu ermöglichen. Das innovative Format der Lehrveranstaltung ermöglicht dabei ein tiefergehendes Verständnis bi- und multilateraler Verhandlungen sowie komplexer weltpolitischen Zusammenhänge. Am Ende der Simulation wurde die Delegation Russlands (Erza Plava, Raphael Piero und Leopold Henkler) als beste Delegation mit einem Award ausgezeichnet und durfte sich über einen kleinen, von der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen bereitgestellten, Preis freuen. Zudem zeichnete das Team der Professur den zuvor von allen Teilnehmenden gewählten Delegierten mit der besten Einzelperformance aus. So erhielt Justus Bartlewski, der das Vereinigte Königreich vertrat, die Auszeichnung und einen von der Universitätsbuchhandlung Thalia gestifteten Buchpreis.
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Bericht SChillerMUN 2020
Vom 19.-20. Juni hat an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein kreatives Tutor*innen-Team, unter Leitung von Politikwissenschaftlerin Franziska Sandt, eine komplett digitale MUN veranstaltet. Wie der Name SChillerMUN bereits vermuten lässt, wurde die Sitzung des UN-Sicherheitsrates (eng. Security Council) simuliert. Die Online-Simulation war der Höhepunkt der mehrwöchigen Vorbereitung im Rahmen des Online durchgeführten Tutoriums, welches begleitend zur Vorlesung „Internationalen Organisationen – Theoretische und Empirische Grundlagen“ von Juniorprofessor Christian Kreuder-Sonnen stattgefunden hat.
Als sich, im Rahmen der Covid-19-bedingten Einschränkungen, die Universitätsleitung und die Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf ein digitales Sommersemester einstellen mussten, entschied auch das Team der SChillerMUN – „wir ziehen alles digital durch – auch die Simulation!“
Im Rahmen des Tutoriums wurden den Teilnehmer*innen Rede- und Verhandlungstechniken, die Arbeitsweise der Vereinten Nationen und insbesondere des UN-Sicherheitsrates vermittelt. Das Thema der SChillerMUN war die Verlängerung der humanitären Hilfe für Syrien. Die Aktualität ergab sich aus der Resolution 2504, die kurzfristig als Kompromisslösung im Januar durch den Sicherheitsrat beschlossen wurde und im Juli ausgelaufen wäre.
Insgesamt 38 Studierende aus verschiedenen Studienrichtungen haben an der ersten SChillerMUN teilgenommen. Die Studierenden setzten sich in der Vorbereitung mit der Geschichte, den Akteuren und dem aktuellen Stand des Syrienkonfliktes auseinander. Die Delegationen haben sich hinsichtlich der Frage zur humanitären Lage in Syrien, den Grenzübergängen für die Hilfslieferung und der Verlängerungszeit der Resolution eingearbeitet und dazu als Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter ihrer jeweiligen Staaten agiert. Trotz aller Schwierigkeiten, die das digitale Format einer Simulation mit sich bringt, haben die Studierenden über zwei Tage intensiv in den formalen, aber auch informellen Sitzungen debattiert. Als Ergebnis ihrer Verhandlungen wurde mit 12 Stimmen dafür, keinen Stimmen dagegen und 2 Enthaltungen (der Russischen Föderation und der Volksrepublik China) der von Deutschland eingebrachte Resolutionsentwurf angenommen.
Resolution der Studierendenpdf, 131 kb
Das innovative Format der Lehrveranstaltungen ermöglichte dabei das tiefere Verständnis der bi- und multilateralen Verhandlungen sowie der komplexen weltpolitischen Zusammenhänge. Für ihre herausragende Leistung in der Debatte wurde an die Delegation Deutschlands sowie die Delegation der Volksrepublik China folgend der SChillerMUN Award verliehen.