Nächster Brennpunkt: Taiwan?

Der Nachbericht zu unserer Veranstaltung „Nächster Brennpunkt: Taiwan?“ am 11. April 2023

Im Vorfeld konnten wir nicht ahnen, welche akute Relevanz unsere Podiumsdiskussion „Nächster Brennpunkt: Taiwan?“ am 11.04.2023 haben würde. Bis zum Tag vor der Veranstaltung führte die Volks-republik China eine groß angelegte drei-tägige Militärübung in der Meerenge zu Taiwan durch, die von China offiziell als Warnung an separatistische Kräfte betitelt wurde. Dabei wurde in die taiwanische Luftüberwachungszone eingedrungen. Dem vorausgegangen war ein Amerikabesuch der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen.

Umso dankbarer waren wir für die Gelegenheit bei unserer Veranstaltung einige spannende Fragen rund um Taiwan und seine chinesischen sowie internationalen Beziehungen stellen zu können.
Antworten lieferten uns dabei vier Expert*innen: Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh, der aktuelle diplomatische 
Vertreter Taiwans in Deutschland, Asienexpertin Dr. phil. Gudrun Wacker, Stiftung Wissenschaft und Politik sowie Delegierte der EU in der Expert and Eminent Persons Group des ASEAN Regional Forum, Dr. Holger Becker, SPD-Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Taiwanischen Gesellschaft, und Reinhard Bütikofer, Grünen-Europaabgeordneter und Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China.

Die Veranstaltung wurde von uns, dem Fachschaftsrat Politikwissenschaft und Sozialkunde  zusammen mit der Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik des „Bundesverband für Sicherheitspolitik an Hochschulen“ organisiert. Moderiert haben die Studierenden Pia Hermann und Anton Gries.

Intensiv und informativ wurden die Fragen diskutiert, wie der Ukrainekrieg in Taiwan bewertet wird und welchen Effekt die aktuellen Spannungen zwischen den USA und China auf Taiwan haben. Die weltwirtschaftliche Bedeutung Taiwans wurde im Zuge dessen ebenfalls mehrfach betont. Die kurz zuvor in einer französischen Zeitung getätigte Ansicht des Präsidenten Macrons zu dem Konflikt zwischen China und Taiwan wurde kritisiert, nach der es notwendig sei, dass Europa unabhängig von USA und China eine Position bezüglich Taiwans beziehen müsse. Weiterhin thematisiert wurden die
anhaltenden Bedrohungen Taiwans durch China, die strategische Ambiguität der USA in dem Konflikt und eine zu schwache Haltung Europas gegenüber China.

Es hat uns sehr gefreut, dass die Veranstaltung so zahlreich besucht wurde und auf großen Zuspruch stieß. Wir bedanken uns bei all unseren Gäst*innen für Ihre Zeit und die spannenden Diskussionen!

Die Aufzeichnung der Veranstaltung findet ihr hier (leider sind die Sprachbeiträge von Herr Bütikofer aufgrund technischer Schwierigkeiten kaum bis gar nicht zu hören):

Video: Universität Jena