Erfahrungsberichte unserer Tutor*innen
»Als Tutorin tätig zu sein bedeutet für mich...
anderen Studis zu zeigen, dass Statistik nicht so schlimm ist, wie man vielleicht denkt. Neben dem Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles zu tun und anderen zu helfen, hat die Tutorenstelle für mich noch einen weiteren essenziellen Vorteil: ich lerne selbst immer wieder mit. Wenn neue Themen in den Lehrplan implementiert werden, muss man sich natürlich mit diesen auseinandersetzen, um sie anschließend im Tutorium erklären zu können. Klingt stressig - ist es aber nicht. Zumindest solange du ein gewisses Interesse an Inhalten der Methodenlehre hast und auch daran, sie zu vermitteln.
Darüber hinaus hat das kontinuierliche Auseinandersetzen mit Inhalten aus vorigen Semestern einen netten Nebeneffekt, denn dadurch lernt man im Optimalfall für seine eigenen Klausuren mit. Dieses Semester zum Beispiel (erstes Mastersemester) wurden in Methodenlehre viele Inhalte aus dem ersten bis dritten Bachelorsemester thematisiert. Dadurch, dass ich selbst für das dritte Semester Tutorin war, hat mir das sehr viel für meine eigene Prüfungsvorbereitung gebracht.
Aber am meisten freue ich mich jedes Semester auf die Lehrevaluation des Tutoriums, denn Tutorin zu sein bedeutet für mich auch kreativ zu werden.
Ich erstelle sehr gerne übersichtliche Zusammenfassungen in PowerPoint, mache Zusatzübersichten und meine Lieblingsbeschäftigung ist - ich erstelle Memes zur Auflockerung. All diese Bemühungen werden von den Studis auch als solche wahrgenommen und es ist immer toll, wenn man während des Semesters (in der Lehrevaluation) oder auch dann noch am Ende des Semesters (in Form von Mails) positives Feedback bekommt. Das motiviert dann, im nächsten Semester genauso weiterzumachen.
Wichtig für die Tutorentätigkeit ist aber auf jeden Fall auch, seine eigenen Grenzen zu kennen und diese klar zu kommunizieren. Man ist dazu da, Fragen in einem gewissen Umfang während des Tutoriums, aber auch in der Zwischenzeit, zu beantworten. Manchmal ist das etwas ausgeartet mit sehr vielen Mails, als ich auch selbst mitten in der Klausurenphase gesteckt habe. Da musste ich lernen, stark zu sein, auch mal "Nein" zu sagen bzw. auf kommende Fragestunden des Lehrstuhls zu verweisen.
Das bedeutet dann nicht, dass man eine schlechte Tutorin ist, sondern, dass man seine eigenen Ressourcen einteilen muss, um selbst einigermaßen gut durch die Klausurenzeit zu kommen.
Alles in Allem ist die Tutorenstelle eine schöne Art, seine statistischen und didaktischen Fähigkeiten anzuwenden. Und das in einem sehr jungen, unterstützenden und aufgeschlossenen Lehrstuhl - Team. Achja, und es kann sich durchaus auch bei Praktikumsbewerbungen als sehr hilfreich erweisen!«
»An der Aufgabe als Tutorin schätze ich zum einen, dass man selbst den Stoff des jeweiligen Semesters nochmal viel besser versteht, wenn man vor der Aufgabe steht, ihn im Tutorium verständlich erklären zu müssen und alle möglichen Fragen dazu bekommt. Zum anderen empfinde es als Bereicherung, sich im Tutorium mit den Student*innen auszutauschen, gerade, wenn eine Diskussion entsteht und sich die Student*innen gegenseitig helfen und den Stoff erklären, und man selbst mehr moderiert als erklärt, ist das schön. Da lernt man dann auch manchmal von den Student*innen und nicht umgekehrt! Und mir macht es auch Spaß, zu überlegen, wie ich ein Thema nochmal gut aus Studentinnensicht erklären kann, gerade, wenn es in der Vorlesung selbst nur recht kurz angesprochen wurde und ein bisschen die Angst vor Statistik zu nehmen. Außerdem ist das Tutorenteam insgesamt sehr nett und es macht Spaß, dort zu arbeiten. Man sollte aber auf jeden Fall Geduld mitbringen und kein Problem damit haben, bestimmte Fragen immer wieder zu beantworten. Außerdem hat es auch mehr Zeit pro Woche in Anspruch genommen, als ich ursprünglich dachte, sich ordentlich nochmal auf alle Themen vorzubereiten und gerade in der Klausurenphase habe ich viele zusätzliche Mails mit Fragen von den Student*innen beantworten müssen.
Das sollte man also nicht unterschätzen. Am Ende des Semesters habe ich auch dann aber auch eine Mail bekommen, in der sich eine Studentin dafür bedankt hat, dass ich jederzeit auch für "dumme" Fragen erreichbar war, und das motiviert dann auch wieder sehr. Und man sollte kein Problem damit haben, immer wieder in Situationen zu kommen, in denen man selbst die Antwort auf eine Frage nicht weiß.«