Projekte
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Populäres Wissen in der Lehrer*innenbildung. Eine Untersuchung der aktuellen Ratgeberliteratur für Lehrerinnen und Lehrer. (PopuLeBi)
Projektleitung: Prof. Dr. Jens Oliver Krüger
Fördermittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderzeitraum: 01.04.2020 – 31.03.2023; kostenneutral verlängert bis zum 31.03.2024
Das populäre Wissen zur Lehrer*innenbildung, das im Kontext einer ständig wachsenden Ratgeberliteratur zu diesem Thema kommuniziert wird, ist bislang wenig erforscht. Die beantragte Studie fragt sowohl nach der Herstellung, Rechtfertigung und Adressierung des ratgeberischen Wissens zur Lehrer*innenbildung, wie nach dem Diskurs um dieses Wissen. In einem ersten Schritt wird ein Überblick über die ratgeberischen Publikationen zur Lehrer*innenbildung, die aktuell auf dem deutschsprachigen Buchmarkt erhältlich sind, erstellt. In einem zweiten Schritt werden ausgewählte Produzent*innen und Rezipient*innen dieser Publikationen (Autor*innen, Referendar*innen und Vertreter*innen der akademischen Lehrer*innenbildung) qualitativ zu ihrem Verhältnis zum ratgeberischen Wissen befragt. Die Studie erarbeitet damit nicht nur einen Überblick über die Art und Weise, wie Wissen in den Ratgebern als Wissen autorisiert wird, sondern auch über differente Positionierungsmöglichkeiten zu diesem Wissen und die Art und Weise wie dessen Akzeptabilität in unterschiedlichen sozialen Kontexten verhandelt wird. Alle gesammelten Daten werden diskursanalytisch ausgewertet und die Auswertungsergebnisse werden monographisch, in Fachartikeln sowie im Rahmen von Vorträgen auf Fachkonferenzen präsentiert. Ziel der Studie ist es, ein genaueres Verständnis der Eigenlogik medialer Wissensproduktion in und um Ratgeber zur Lehrer*innenbildung zu ermöglichen und damit einen Beitrag zur erziehungswissenschaftlichen Ratgeberforschung zu leisten. Des Weiteren trägt die Studie zu einem besseren Verständnis eines bislang wenig untersuchten Themas der Professionsforschung im Lehramt bei.
Publikationen
- Krüger, J.O. (2024): Lehrkräfte als EinzelkämpferInnen? Bilder des LehrerInnenberufs in der Ratgeberliteratur. In: Schmid-Kühn, S. M./Fuchs, T. (Hrsg.), Abbrüche, Ausstiege und andere Wege aus Lehramtsausbildung und Lehrerberuf. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis. Weinheim: Beltz/Juventa S. 201-215
- Krüger, J. O. (2024): Unterrichtsstörungen im Spiegel der Ratgeberliteratur für Lehrkräfte. Oder: „In wenigen Schritten wird dein Unterricht frei von Störungen sein.“ In: Sauerbrey, U., Großkopf, S., Ott, C. (Hrsg.): Empirische Ratgeberforschung. Forschungszugänge und Befunde zu Produktion, Angebot und Inanspruchnahme ratgeberhafter Medien, Bad Heilbrunn: Klinkhardt. S. 132-153
- Krüger, J.O. (2022): Pädagogische Rezepte und pädagogische Rezeptkritik. Eine Untersuchung des erziehungswissenschaftlichen Diskurses um Rezeptologien. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. 98. S. 217–231.
- Krüger, J. O./Konrad, S. (2022): Zur Autorisierung pädagogischer Expertise in der Ratgeberliteratur für Lehrerinnen und Lehrer. Ein Beitrag zur erziehungswissenschaftlichen Professionsforschung. In: Pädagogische Rundschau. 76. Jahrgang, Heft 6, S. 633-646.
- Krüger, J.O., & Konrad, S. (2019): Neues aus der pädagogischen Apotheke? Zur Thematisierung von Wirksamkeitsversprechen in Ratgebern für Lehrer*innen. In: Krüger, J.O./Müller, T. (Hrsg.), Wirksamkeit als Argument. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. S. 89-101.
- Krüger, J.O. (2024): Lehrkräfte als EinzelkämpferInnen? Bilder des LehrerInnenberufs in der Ratgeberliteratur. In: Schmid-Kühn, S. M./Fuchs, T. (Hrsg.), Abbrüche, Ausstiege und andere Wege aus Lehramtsausbildung und Lehrerberuf. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis. Weinheim: Beltz/Juventa S. 201-215
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Elternsache Kulturelle Bildung. Elterliches Bildungsengagement in ländlichen Räumen. (ElKuBi)
Projektleitung: Prof. Dr. Jens Oliver KrügerFördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum: 01.12.2019 – 31.12.2022; verlängert bis zum 31.05.2023
In ländlichen Regionen kommt dem Elternhaus eine besondere Bedeutung bei der kulturellen Sozialisation von Kindern und Jugendlichen zu: Eltern auf dem Land fungieren in herausragender Art und Weise als ‚Türöffner‘ bzw. als „Gatekeeper“ (Betz 2006) für kulturelle Bildung, wenn Sie ihren Kindern über große Distanzen hinweg den Besuch kultureller Freizeitangebote wie Mal-, Musik- und Theaterprojekte ermöglichen. „Beziehen Sie die Eltern mit ein“ – so lautet denn auch eine Empfehlung aus der Evaluation der ersten Phase des Programms „Kultur macht stark“ (BMBF 2019). Über die Ansprüche von Eltern an Angebote der kulturellen Bildung auf dem Land und ihre Sichtweisen auf diese ist jedoch wenig bekannt.
Hier setzt das beantragte Projekt „Elternsache Kulturelle Bildung. Elterliches Bildungsengagement in ländlichen Räumen“ (ElKuBi) an. Im Rahmen von offenen, qualitativen Leitfadeninterviews werden Eltern an vier unterschiedlichen, sehr peripher gelegenen Orten Deutschlands zu ihren Perspektiven auf und ihre Erwartungen an Angebote der kulturellen Bildung befragt. Außerdem werden Expert*inneninterviews mit Anbieter*innen kultureller Bildung an den beforschten Orten durchgeführt, um deren Wahrnehmung der elterlichen Ansprüche in die Analyse mit einzubeziehen. Diese Befragungen werden durch flankierende ethnographische Beobachtungen an allen vier Orten ergänzt. Ausgehend von einer kontrastiven Fallauswahl besteht das Ziel der Untersuchung darin, einen Einblick in die unterschiedlichen elterlichen Ansprüche an kulturelle Bildung auf dem Land zu erhalten und Herausforderungen und Potentiale einer Nutzung solcher Angebote zu ermitteln.
Publikationen:- Krüger, J.O./Waburg, W./Westphal, K./Kranixfeld, M./Sterzenbach, B. (Hrsg.) (2023), Landschaft – Performance – Teilhabe. Ländliche Räume in kultureller Bildung und künstlerischer Praxis. Bielefeld: transcript https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6601-4/landschaft-performance-teilhabe/?c=313000028Externer Link
- Krüger, J.O. (2023): »Sogenannte Bildungslandschaften« Zum Gebrauch des Landschaftsbegriffs im bildungsplanerischen Kontext. In: Krüger, J.O./Waburg, W./Westphal, K./Kranixfeld, M./Sterzenbach, B. (Hrsg.), Landschaft – Performance – Teilhabe. Ländliche Räume in kultureller Bildung und künstlerischer Praxis. Bielefeld: transcript. S. 253-266.
- Krüger J.O./Westphal, K./Kranixfeld, M./Waburg, W./Sterzenbach, B. (2023): Das Landschaftliche in wissenschaftlicher und künstlerischer Praxis. In: Dies. (Hrsg.), Landschaft – Performance – Teilhabe. Ländliche Räume in kultureller Bildung und künstlerischer Praxis. Bielefeld: transcript. S. 9-34.
- Krüger, J. O./Schön, M. (2023): „Die Eltern mit ins Boot holen.“ Zur Ansprechbarkeit ländlich lebender Eltern für die kulturelle Bildung ihrer Kinder. In: Kolleck, Nina/Fischer, Luise (Hrsg.), Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen. Transfer, Ko-Konstruktion und Interaktion zwischen Wissenschaft und Praxis. Opladen/Berlin/Tronto: Verlag Barbara Budrich. S. 100-109. https://shop.budrich.de/produkt/kulturelle-bildung-in-laendlichen-raeumen/Externer Link
- Krüger, J. O./Schön, M. (2022): Kein Weg zu weit? „Entfernungssensibilität“ als bedingender Faktor für die Teilhabe an kultureller Bildung in ländlichen Räumen. In: Kolleck, Nina/Büdel, Martin/Nolting, Jenny (Hrsg.), Forschung zu kultureller Bildung in ländlichen Räumen. Methoden, Theorien und erste Befunde. Weinheim: Beltz/Juventa. S. 176-190; https://www.beltz.de/fachmedien/erziehungswissenschaft/produkte/details/46492-forschung-zu-kultureller-bildung-in-laendlichen-raeumen.htmlExterner Link
- Krüger, J. O. (2021): „Kultur ist eigentlich vieles“ – Zur Abgrenzbarkeit von Kultureller Bildung aus der Perspektive von Eltern. In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE:
https://www.kubi-online.de/artikel/kultur-eigentlich-vieles-zur-abgrenzbarkeit-kultureller-bildung-aus-perspektive-elternExterner Link